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Erster Weltkrieg - Panzer
Als um die Jahreswende 1914/15 bei allen beteiligten Mächten ein Ausweg aus dem Stellungskrieg gesucht wurde, machte Ernest Dunlop Swinton, ehemaliger Pionieroffizier und Kriegsberichterstatter, den Vorschlag, bewaffnete Traktoren einzusetzen. Das britische Kriegsministerium reagierte skeptisch: Als bewegliche Waffe galten immer noch Kavallerie-Brigaden, auch wenn sie von Maschinengewehren reihenweise niedergemäht wurden. Doch Winston Churchill, der Marineminister, begann sich für die Idee zu erwärmen. Ihn überzeugte die Vorstellung, mit "Landschiffen" die deutschen Schützengräben zu überwinden. Aus Tarnungsgründen wurde die neue Waffe "Tank" genannt - der Begriff, der bis heute im englischen Sprachraum üblich ist. Ende 1915 stand mit "Little Willie" der erste fahrtüchtige Panzer der Kriegsgeschichte zum Test bereit, ein modifizierter Holt-Traktor. Der zweite Prototyp, "Big Willie", hatte dann schon die umlaufenden Ketten, die für britische Panzer bis in die Zwanzigerjahre typisch blieben. Schnell begann die Serienfertigung, und schon im Februar 1916 wurde die erste Panzereinheit der Weltgeschichte aufgestellt. Die Feuertaufe der neuen Waffe war für die Abnutzungsschlacht an der Somme vorgesehen, genauer gesagt: am 15. September 1916, mit einer Gross-Offensive von "Mark I"-Panzern auf die deutschen Stellungen. Doch der taktische Nutzen der neuen Waffe erwies sich als mäßig. Erste Erfolge erreichten die Alliierten erst ab 1917 mit dem Masseneinsatz verbesserter Modelle wie dem "Mark IV". (luk)
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