image
Der Brauch des Silvesterchlausen ist im ausserrhodischen Hinterland des Appenzells verbreitet und feiert die Jahreswende einmal nach dem aktuellen gregorianischen Kalender (31. Dezember) und einmal nach dem alten julianischen Kalender (13. Januar). Von fruehmorgens bis spaetabends ziehen sogenannte Schuppeln (kleine Gruppen) zauernd (ein Naturjodel ohne Text) von Haus zu Haus, um ein gutes Jahr zu wuenschen. Ein Schuppel besteht aus sechs Silvesterchlaeusen: Zwei Silvesterchlaeuse tragen Frauenkleidung, tragen mehrere Schellen und werden Rollewiiber genannt. Diejenigen Silvesterchlaeuse, die zwei Schellen auf Brust und Ruecken tragen, werden Mannevoelcher genannt. Die begleitete Gruppe Jugendlicher zwischen 17 und 20 Jahren sind als Schoe-Wueeschte (Schoen-Haessliche) unterwegs und zeichnen sich durch kunstvoll angefertigte Kopfbedeckungen mit dargestellten Szenen aus dem baeuerlichen Alltag und Masken aus. Die verschiedenen Gruppen bilden sich unabhaengig voneinander und jede plant ihren Rundgang, den Schtrech , individuell und im voraus. Eine Reportage ueber Brauchtum und Jugendliche in Herisau, Appenzell Ausserrhoden, aufgenommen im Dezember 2010 und Januar 2011. (Simon Tanner by KEYSTONE)