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Im Dezember 1957 wurde auf der Strasse zwischen Weiningen und Regensdorf der Taxifahrer Giovanni Bertoldo erschossen am Steuer seines Dienstwagens aufgefunden. Der Taximord erschuetterte 1957/58 die Bevoelkerung von Zuerich. Nicht etwa, weil die Tat ueberdurchschnittlich brutal gewesen waere. Und auch nicht, weil der mehrfach vorbestrafte Schuetze Walter Kunz wie der Musterknabe von nebenan aussah. Sondern weil er selber ein Taxifahrer war – und das, obwohl er nicht einmal einen Fuehrerschein besass, geschweige denn eine Taxifahrerlizenz und schon gar keinen guten Leumund. Walter Kunz war keiner, bei dem man gerne eingestiegen waere. Das trafen einen wunden Punkt des Zuercher Taxi-Wesens – und fuehrte zu laengst ueberfaelligen Reformen. Hier ein Doppelportrait von Giovanni Bertoldo aus dem Jahr 1957. Dem 38-jaehrigen Taxifahrer und Handelsvertreter wurde seine Gewissenhaftigkeit zum Verhaengnis: Haette er nicht kurz vor Dienstschluss noch eine Kundin angenommen, dann ware er nicht ermordet worden. Die geheimnisvolle letzte Passagierin wurde nie gefunden, sein Moerder allerdings schon. (KEYSTONE/PHOTOPRESS-ARCHIV/Bgr)